Anders als bei der Zigarette kann sich der Geschmack der Zigarre stark verändern, wenn bei der Lagerung Fehler gemacht werden. Da unterliegt das gute Stück mitunter starken Schwankungen, die überwiegend durch den Humidor hervorgerufen werden. Gradmesser für eine gute Lagerung ist die relative Luftfeuchtigkeit. 68 bis74 Prozent ist der optimale Wert, Hier reift zudem die Zigarre am besten, wobei auch die Temperatur eine wichtige Rolle spielt. Bei etwa 18 Grad Celsius stimmt auch dieser Wert. Dieses Klima ist ideal, die Zigarre brennt gleichmäßig beim Rauchen ab und jeder Zug ist ein Genuss, denn bei sehr guten Bedingungen im Humidor bleibt das Aroma ebenfalls erhalten. Befeuchter sollen hier regulierend wirken, für die günstigste relative Luftfeuchtigkeit sorgen. Sind diese Befeuchter defekt oder fehlen sie im Humidor, dann bleiben Schwankungen der Luftfeuchtigkeit nicht aus. Die Folgen sind unterschiedlich. Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch und erreicht einen Wert von über 80 Prozent, dann kann die Zigarre faulen. Die Folge können Schimmelpilze sein. Diese sind gesundheitsschädigend.
Hygrometer in ein feuchtwarmes Tuch einwickeln
Wenn die Luftfeuchtigkeit im Humidor zu hoch ist, gibt es einige Möglichkeiten das zu ändern. So sollte man unter anderem überprüfen, wie viel Propylenglykol-Lösung sich im Befeuchter befindet. Auf jeden Fall sollte darauf geachtet werden, dass die vorhandene Menge ausreichend ist. Andernfalls wird ein Nachfüllen notwendig. Außerdem ist darauf zu achten, dass der Hygrometer kalibriert wird. Eine von mehreren Messmöglichkeiten ist es, das Hygrometer für eine Stunde in ein feuchtwarmes Tuch einzuwickeln, es auf 98 Prozent einzustellen und dann mit einem Schraubenzieher die gewünschte Korrektur vorzunehmen. Es geht aber auch anders. So kann man auch einige Millimeter trockenen Kochsalzes auf den Boden des Gefäßes bringen. Anschließend wird das Hygrometer in dieses Gefäß gestellt, ohne dass es zu einem Kontakt mit der auf dem Boden befindenden Lösung kommt. Ist das geschehen, wird das Gefäß geschlossen. Nach etwa vier bis fünf Stunden und einer Raumtemperatur zwischen 19 und 21 Grad Celsius wird sich im Gefäß eine relative Luftfeuchte von 75 Prozent gebildet haben. Jetzt kann das Hygrometer herausgenommen und auch auf diesen Wert eingestellt werden.
Hohe Sonneneinstrahlung vermeiden
Im Humidor können die Zigarren nach dieser kleinen Nachbehandlung weiter reifen. Vorausgesetzt, dass man auch hier einige Regeln beachtet werden. Den Humidor möglichst nicht zu hoher Sonneneinstrahlung aussetzen. 18 bis 20 Grad, höher sollte die ihn umgebende Temperatur nicht sein. Das ist optimal für die Zigarre und hat einen doppelten positiven Effekt. Schimmel und Tabakkäfer haben so kaum eine Chance, um die Zigarren zu befallen. Diese Gefahr besteht wirklich, wenn die Zigarren bei zu hohen Temperaturen gelagert werden. Löcher auf dem Deckblatt deuten auf den Befall durch diese Käfer hin. Ist dieser Fall eingetreten, dann müssen alle Zigarren sofort und ohne zu zögern aus dem Humidor genommen werden. Jetzt sollte man die edlen Stücke ganz genau untersuchen. Ist ein Befall durch die Tabakkäfer erkennbar, dann sind diese Zigarren nicht mehr zu retten. Mit etwas Glück muss man aber nicht den kompletten Bestand vernichten. Möglicherweise sind einige Zigarren im Humidor ja nicht befallen. Auch sie müssen aber erst einmal aus diesem Behälter genommen werden. Eine kurzzeitige Lagerung im Kühlschrank verhindert, dass Larven dieser Käfer im Zigarreninnern überleben und sorgt für zusätzliche Sicherheit. Sonst ist der Kühlschrank nicht für eine Lagerung geeignet, die Luftfeuchtigkeit ist hier einfach zu gering. Außerdem können die Zigarren beim Auftauen leicht brechen. Ist der Humidor gereinigt, dann können die noch verwendbaren Zigarren aus dem Kühlschrank genommen und dort wieder eingelagert werden. Je kälter, aber möglichst nicht unter 12 Grad Celsius, es im Humidor ist, so geringer ist die Menge an Wasser in der Luft im Humidor und umso besser ist es für die Zigarre. Ist die Feuchtigkeit im Humidor dagegen zu hoch, sollten man dafür sorgen, dass der Hygrometer nach der Salzlösungsmethode kalibriert. Dann ist es wichtig, den Befeuchter mit einer Propylenglykol-Lösung zu füllen. Zudem ist es in jedem Fall erforderlich, das Innere des Humidors auch ausreichend anzufeuchten.