Zigarren erst bei erreichter Luftfeuchtigkeit einlagern

Die Zigarren sind gekauft, ein Behälter in Form des Humidors wurde auch schon angeschafft. Jetzt sind eigentlich die Voraussetzungen gegeben, um die edlen Zigarren richtig zu lagern und sie bei Bedarf genüsslich zu probieren. Doch weit gefehlt. Der Humidor kann nicht sofort benutzt werden, seine relative Luftfeuchtigkeit ist einfach noch nicht erreicht. So ist eine Einlagerung noch nicht möglich. Um das zu ändern, kann man zum Beispiel mit einem in destilliertem Wasser getränkten Lappen den Humidor auswischen. Eine Schale mit destilliertem Wasser hilft, diesen Prozess zu beschleunigen. Das kann von Nutzen sein, denn erst bei einer Luftfeuchte zwischen 68 und 74 Prozent können im Humidor die Zigarren eingelagert werden. Mit einem sogenannten Hygrometer lässt sich die relative Luftfeuchte messen. Es gibt verschiedene solcher Geräte. Bei analogen Hygrometern kann man zum Beispiel eine Änderung der Luftfeuchte erkennen, wenn sich der Zeiger über das Zifferblatt bewegt.

Präzisionshygrometer mit exakten Messwerten

Es existieren auch Spiralhygrometer, wo sich eine gewickelte Metallspirale ausdehnt oder zusammenzieht und die Luftfeuchte gemessen wird. Das ist allerdings sehr ungenau, Abweichungen von über 40 Prozent sind hier keine Seltenheit. Weitaus genauer sind Haarhygrometer, wo sich mittels eines Haares bzw. einer Kunstfaser eine Veränderung der Luftfeuchtigkeit feststellen lässt.  Darüber hinaus gibt es auf dem Markt auch elektronische Hygrometer mit LCD-Anzeige und scheinbar hoher Präzision. Doch auch ihre Messwerte lassen Abweichungen von 20 Prozent und mehr zu. Und wirklich exakte Werte liefert derzeit wohl nur ein Präzisionshygrometer. Die Änderung eines elektrischen Feldes wird dabei in Abhängigkeit von der Umgebungsfeuchte gemessen. Einziger Nachteil: Diese Hygrometer verbrauchen viel Strom.

Luftfeuchtigkeit regelmäßig messen

Die Luftfeuchtigkeit im Humidor sollte schon des Öfteren überprüft werden. Hier können durchaus Schwankungen auftreten. Nimmt die Luftfeuchte sehr stark ab, dann wird empfohlen, dem Schwammbefeuchter Proylenglykol  zuzuführen.  Dieser Zusatzstoff ist heute in vielen Tabakprodukten enthalten und soll auch dazu beitragen, eine Schimmelbildung zu verhindern. Nimmt die Luftfeuchte nur langsam ab, dann reicht destilliertes Wasser aus. Es ist aber auch möglich, dass bei einem Feuchtigkeitsabfall der Befeuchter defekt ist. Das können Konstruktionsfehler sein, wenn zum Beispiel der Deckel des Humidors nicht richtig schließt und Feuchtigkeit austritt. Insgesamt ist es kein Drama, wenn die Luftfeuchtigkeit einmal abnimmt. Dann, wenn trockene Zigarren im Humidor eingelagert werden. Auch wenn der Humidor geöffnet wird, kann die Luftfeuchtigkeit sinken. Wichtig ist aber in allen Fällen, dass sich diese Luftfeuchtigkeit wieder auf einem normalen Level einpegelt. Denn die Luftfeuchtigkeit ist und bleibt trotz allem ein wichtiger Gradmesser bei der Lagerung. Ist sie zu gering, dann wird die Zigarre trocken und spröde. Sie brennt einfach viel zu schnell ab und letztlich ist auch der Geschmack bei weitem nicht so, wie man sich das eigentlich wünscht. Und geachtet werden sollte bei der Lagerung auch auf ein möglichst gleichmäßiges Befeuchten der Zigarren. Liegen mehrere Zigarren wahllos übereinander, dann ist das nicht mehr gegeben. Sie sollten so gelagert werden, dass eine Zirkulation immer gegeben ist. Ein Ventilator kann hier Wunder bewirken und für die notwendige Luftbewegung sorgen. Die Luftfeuchte bleibt so auf einem Niveau, dass die Zigarre keinen Schaden nimmt und weiter reifen kann. Die immer wieder angepriesenen 70 Prozent an relativer Luftfeuchte sollten möglichst nicht überschritten werden. Problemlos lässt sich dieser Wert mittels eines elektronischen Befeuchters programmieren. Fällt die relative Luftfeuchtigkeit unter 70 Prozent, dann aktiviert ein Sensor ein elektrisches Gebläse. Dieser Vorgang dauert so lange, bis der Wert erreicht ist. Für Humidore mit einem Inhalt von 50 bis 500 Zigarren wäre hier zum Beispiel das neue Modell des elektronischen Befeuchters Oasis XL zu empfehlen, das nach dem beschriebenen Prinzip arbeitet. Es hat auch den Vorteil, dass dem Benutzer das Nachfüllen eines solchen Befeuchters relativ leicht gemacht wird. Eine herausnehmbare Wasserkartusche ist hier bereits mit destilliertem Wasser befüllt. Und wenn der Wassertank  befüllt werden muss, dann ertönt ein dauerhaftes, akustisches Signal und zeigt es an. Dieser elektronische Befeuchter kann am Netz oder mit Batterie betrieben werden. Eine Stromversorgung per Netz wird vom Hersteller empfohlen.