Humidore

Humidore sind Behälter, die für die Lagerung von Zigarren genutzt werden. Der klassische Humidor sorgt für eine konstante Luftfeuchtigkeit, wodurch Zigarren ihr Aroma auch über längere Lagerungszeiten bewahren. Zigarrenkenner wissen, dass besonders kubanische Zigarren aufgrund der hohen Nachfrage in den Handel gelangen, bevor sie ausreichend gereift sind. Daher bietet sich die Nutzung eines Humidors an. Wer beim Zigarrengenuss ein mildes und ausgewogenes Aroma genießen möchte, der sollte eine gute Zigarre für mindestens 6 Monate in einem Humidor lagern. Trockene Zigarren besitzen einen zu scharfen Geschmack und sind für den Zigarrenliebhaber ungenießbar. Ein optimales Klima sollte also unbedingt bei der Lagerung berücksichtigt werden.

Bei der Anschaffung eines Humidors sind verschiedene Kriterien zu beachten. Hochwertige Humidore bestehen aus zwei verschiedenen Holzschichten. Der äußere Teil des Behälters sollte aus Wurzelholz gefertigt sein, der innere aus spanischem Zedernholz, rotem Zedernholz oder Honduras Mahagoni. Das spanische Zedernholz wird am häufigsten verwendet. Es stammt von der westindischen Zedrele und unterstützt die Reifung der Zigarre in besonderem Maße. Zedernholz trägt außerdem zum Schutz der Zigarre vor Milben oder Tabakkäfern bei. Das Zedernholz absorbiert die Feuchtigkeit sehr gut, wodurch das Klima im Humidor konstant gehalten wird. Der einzige Nachteil des Zedernholzes besteht darin, dass sich im Einzelfall Harz auf der Oberfläche des Holzes bilden kann. Ein Humidor der aus verschiedenen Holzarten hergestellt wurde, besitzt zudem den Vorteil, dass sich das noch arbeitende Holz gegeneinander verschieben kann, ohne dass sich das ganze Behältnis verzieht.

Humidor Hygrometer

Natürlich muss die Luftfeuchtigkeit innerhalb eines Humidors kontrolliert werden. Dazu nutzt man Hygrometer. Hier hat man in der Regel die Wahl zwischen analogen und digitalen Hygrometern. Analoge Hygrometer mit Metallspirale sind die am häufigsten verwendeten Messgeräte in Humidoren, da sie in der Herstellung relativ preisgünstig sind. Allerdings verfügen sie über eine geringere Genauigkeit. Analoge Hygrometer mit Naturhaar liefern dagegen genauere Messdaten. Jedoch ist diese Messvorrichtung in der Pflege sehr anspruchsvoll und wird daher eher selten genutzt. Hygrometer mit Synthetikhaar zeichnen sich durch eine hohe Messgenauigkeit aus. Sie sind auch durch das Kunsthaar in der Pflege leicht zu handhaben. Handelsübliche Hygrometer sind für eine Luftfeuchtigkeit im Bereich von 30-60% ausgelegt. In Humidoren müssen allerdings Feuchtigkeitsbereiche von über 65% kontrolliert werden. Aus diesem Grund lassen gewöhnliche Hygrometer nach einer gewissen Zeit bei der Genauigkeit der Messungen nach. Es sollte abgewogen werden, ob die Anschaffung eines speziellen Hygrometers, welches für die Messung der Luftfeuchtigkeit in Humidoren ausgelegt ist, angemessen ist. Analoge Hygrometer müssen, sofern nicht vorkalibriert geliefert, vor der Inbetriebnahme kalibriert werden. Dieser Arbeitsschritt entfällt, wenn man digitale Hygrometer nutzen möchte. Diese sind leichter abzulesen, benötigen allerdings eine gewisse Adaptionszeit bis die genaue Luftfeuchtigkeit angezeigt werden kann.

Befeuchtungssysteme in Humidoren

Neben dem Hygrometer muss ein Humidor auch Befeuchtungssysteme beinhalten. Auch hier bieten sich dem Zigarrenliebhaber verschiedene Prinzipien. Gängige Befeuchtungssysteme bestehen aus Schwämmchen oder Acrylpolymeren, welche die Feuchtigkeit gut dosiert an die Umgebung abgeben. Bei Befeuchtungssystemen mit Schwämmchen ist die Luftfeuchtigkeit weniger konstant und muss dadurch aufwendiger kontrolliert werden. Acrylpolymere haben dagegen den Vorteil, dass sich die Luftfeuchtigkeit bei 70-72% selbstregulierend stabilisiert und sich der entsprechende Aufwand minimiert. Die optimale Luftfeuchtigkeit eines Humidors liegt zwischen 68-74%. Die Luftfeuchtigkeit sollte niemals 80% übersteigen, da die Zigarren dann sehr anfällig für Schimmelpilze werden können. Unter Zigarrenliebhabern oder auch Aficiandos besteht Uneinigkeit mit welchen Zusätzen die Flüssigkeit eines Befeuchtungssystems versehen werden kann. So können Humidore mit schwammbasierten Befeuchtungssystemen mit destillierten Wasser und dem Zusatz Propylenglykol versehen werden. Propylenglykol gilt als guter Schimmelunterdrücker und beeinflusst das Aroma der Zigarren nicht. Zigarrenraucher, die die Zigarre als reines Naturprodukt verstehen, sind dagegen der Meinung, dass die Zigarre so klimatisiert werden muss, wie sie es in ihrem Herkunftsland erfahren würde. Bei Humidoren die mit Acrylpolymeren befeuchtet werden, stellt sich die Frage nach den Befeuchtungszusätzen nicht. Sie dürfen ausschließlich nur mit destilliertem Wasser versehen werden.

Neben der Befeuchtung ist für den optimalen Zigarrengenuss auch eine ausreichende Frischluftzufuhr nötig. Dadurch kann Fäulnis vermieden werden. Eine ausgewogene Zirkulation ist gegeben, wenn der Humidor über Belüftungsschlitze verfügt. Wer es sich mit der Befeuchtung einfacher machen möchte, kann auch sogenannte elektronische Sensoren oder Regler verwenden. Entscheidet man sich für den Kauf eines Humidors, sollte man auch die Verarbeitung genau in Augenschein nehmen. Die Scharniere sollten robust sein. Hochwertige Humidore besitzen in der Regel sogenannte Quadrant-Scharniere. Die Versieglung des Humidors sollte zwar dicht sein, aber nicht absolut luftdicht. Neben diesen funktionalen Aspekten ist natürlich auch der ästhetische Aspekt nicht zu vernachlässigen. Eine hochwertige Cohíbas sollte auch aus einem hochwertigen Humidor, versehen mit einem edlen Furnier, entnommen werden.