Geschichte und Herkunft des Humidors

 Mit der Entstehung der Zigarre beginnt die Geschichte der optimalen Lagerung dieses Naturprodukts. Herkunftsland der Zigarre ist Kuba. Mit Entdeckung von Amerika durch Christoph Kolumbus, wurde der Tabak unter anderem in Europa eingeführt. Auf Kuba wurden damals bereits von Ureinwohnern Tabakblätter mit verschiedenen Kräutern geraucht. Diese Mischung erhielt den berühmten Namen Cohiba. Mit der Einfuhr der Tabakpflanze wurden in Spanien die ersten Zigarrenfabriken errichtet.

Die Entstehung der heute so beliebten Zigarre ist den Spaniern zu verdanken. Damit die Qualität des Tabaks aufrecht erhalten werden konnte, wurden direkt auf Kuba Zigarrenfabriken eingerichtet. Im 19. Jahrhundert erhielt der Zigarren- und Tabakhandel wirtschaftlich immer mehr an Bedeutung. Bis heute ist Südamerika mit beispielsweise den Länder Kuba und Brasilien der Hauptlieferant an Zigarren. Heute gibt es sehr viele verschiedene Arten von Zigarren, die nicht alle unter spezifischen Bedingungen gelagert werden müssen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Liebe zur Zigarre zu einem Statussymbol und es entstanden Zigarrenclubs, die sich vereinsmäßig als Zigarrenliebhaber bekennen. Mit dem Anstieg der Beliebtheit stieg auch das Interesse der besonderen Pflege von Zigarren. Dies fing an mit der Entwicklung entsprechender Aufbewahrungsbehältnisse sowie diversen Raucherutensilien. Neben dem Angebot und der Vielfalt von Zigarren, wuchs somit die Nachfrage nach passenden Aufbewahrungsmöglichkeiten.

Von der Zigarre zum Humidor

Die Zigarre ist ein Gut, welches eine hohe Luftfeuchtigkeit liebt. Der Weinkeller war hierfür einst hierzulande ein guter Ort. Handgefertigte Zigarren müssen bei günstigen klimatischen Bedingungen aufbewahrt werden. Nur so ist gewährleistet, dass das Aroma erhalten bleibt. Kriterien waren dafür seit jeher eine bestimmte Luftfeuchtigkeit, die geeignete Frischluftzufuhr sowie die bestmögliche Temperatur. Vorerst wurden Zigarren einzeln in gewissen Schutzhüllen sowie dekorativen Holzkisten geliefert. Doch die wertvolle Ware konnte sehr schnell vertrocknen und an Aroma verlieren. Zigarrenliebhaber wollten jedoch die Lagerung der Zigarren verbessern. Deshalb muss ein Behältnis her, welches die bestmöglichen Bedingungen liefert. Um tropische Klimabedingungen zu simulieren und damit eine jahrelange Lagerung von wertvollen Zigarren zu erzielen, brauchte man entsprechende Behältnisse. Zigarren Rauchen und Zigarren Aufbewahren wuchs hierzulande immer mehr ihrer Beliebtheit. Die Zigarrenkiste ist sozusagen der Vorreiter des Humidors. Doch trotzdem konnte in den Zigarrenkisten und mittels Einzelverpackungen keine wirklich günstige Klimabedingung für eine längerfristige Lagerung gewährleistet sein. Somit entstand die Idee des Humidors. Der Humidor sollte in seinem Inneren der Zigarre das tropische Klima simulieren und so Aroma und Beschaffenheit aufrecht erhalten. Ein eingebauter Befeuchter und ein Hygrometer zur Messung der Luftfeuchtigkeit sorgen so für die richtigen Klimabedingungen und der Einsatz von spanischem Zedernholz ergänzt dies noch, indem es die Aromaentfaltung von Zigarren begünstigt. Im Laufe der Zeit wurden Humidore verschiedenster Ausführungen und Größen entwickelt. Je nach Anzahl der zu lagernden Zigarren gibt es mittlerweile kleinere Tisch-Humidore bis hin zu begehbaren Klimarräumen. Der Handel mit Humidoren in unterschiedlichen Preissegmenten wächst. Heute werden Humidore in vielen verschiedenen Ländern hergestellt.

Entwicklung der Konstruktion

Im Fachhandel herrscht mittlerweile ein reges Interesse an gut funktionierenden Humidoren. Dies liegt daran, dass viele Zigarrenliebhaber mit dem Einsatz von einem erworbenen Humidor unzufrieden sind. Gründe dafür sind meist in der Konstruktion zu sehen. Humidore wurden in der Vergangenheit oftmals ohne Berücksichtigung von physikalischen Zusammenhängen gebaut. Darüber hinaus wurde erst im Laufe der Zeit festgestellt werden können, welche genauen Bedingungen für die günstigste Pflege von Zigarren notwendig ist. Es musste herausgefunden werden, welche Materialien sich besonders eignen. Die Technik der Humidore ist allerdings mittlerweile immer weiter gereift, so dass die Qualität sich immer weiter verbessern kann. Beispielsweise der Einsatz moderner Messgeräte und die Weiterentwicklung der Befeuchtungssysteme gehören dazu. Früher wurden die Außenwände aus Massivholz gefertigt. Der Einsatz von Pressmaterialien wie MDF sorgt weiter für mehr Stabilität. Mit dem Einsatz des spanischen Zedernholzes konnte die Funktionsweise von Humidoren weiterhin verbessert werden. Wichtige Erkenntnisse in der Handhabung wurden im Laufe der Zeit erkannt und werden im Humidor-Bau integriert. So ist die Befeuchtung mittels Schwamm zwar noch gültig, allerdings weist die Verwendung von Kristallen mehr Vorteile auf. Mittlerweile gibt es elektronische Befeuchtungssysteme, die bei Humidoren zum Einsatz kommt.