Das richtige Klima im Humidor mit einem Befeuchungssystem

Zur Lagerung hochwertiger Zigarren verwenden die meisten ambitionierten Zigarrenraucher einen Humidor. Zigarren sind ein Naturprodukt und müssen unter optimalen klimatischen Bedingungen gelagert werden. Dabei spielt zum einen die Temperatur eine wichtige Rolle und schließlich auch die Luftfeuchtigkeit. Zigarren sollten bei einer Temperatur von 18 bis 22 Grad Celsius gelagert werden. Die Luftfeuchtigkeit sollte entsprechend hoch sein und in etwa dem tropischen Klima nahekommen. Hier sollen die Werte von 68 bis 72 Prozent eingehalten werden. Auf diese Weise können Zigarren über viele Jahre gelagert werden und verlieren dadurch auch nicht ihr Aroma. Zusätzlich beginnt noch der für Zigarren wichtige Reifeprozess. Um kontinuierlich eine konstante Luftfeuchtigkeit zu erreichen, verwenden Humidore ein spezielles Befeuchtungssystem. Hier gibt es die unterschiedlichsten Varianten.

Die Verwendung von Propylenglykol im Befeuchungselement

Befeuchtungselemente werden in Tisch-Humidore meist unter dem Deckel angebracht. Schon seit vielen Generationen haben sich hier die sogenannten Schwamm-Befeuchter durchgesetzt. In Verbindung mit einem Hygrometer kann man jederzeit die aktuelle Luftfeuchtigkeit kontrollieren. Verständlicherweise müssen diese Schwammsysteme regelmäßig wieder neu befeuchtet werden, da die Verdunstungszeit nicht übermäßig lange vorhält. Bisher haben sich für Schwamm-Befeuchter zwei Flüssigkeiten bewährt. Da ist zunächst das destillierte Wasser zu nennen. Es ist recht preisgünstig in Drogerien, Baumärkten, beim Autozubehör, sowie in Apotheken zu finden. Im Gegensatz zu Leitungswasser hat destilliertes Wasser die positive Eigenschaft, dass es so gut wie nicht verkeimt ist und das Befeuchtungselement auch wirksam gegen Bakterien und Schimmelbildung schützt. Gleichzeitig wird auch einer möglichen Verkalkung entgegengewirkt, da ansonsten Leitungswasser die feinen Poren des Befeuchters verstopfen kann. Ebenso enthält Leitungswasser einen bestimmten Gehalt an Chlor, welches sich negativ auf die Aromabildung der Zigarren auswirken kann. Weiterhin empfiehlt sich der Einsatz von Propylenglykol, eine ungiftige und farblose Flüssigkeit. Dieser Stoff ist unter dem Namen 1,2-Propanediol bekannt. Auf jeden Fall sollte man es nicht mit Ethylenglykol, das gebräuchliche Glykol oder Frostschutzmittel, verwechselt werden. Propylenglykol sollte in der reinsten Form, welche Arzneimittelqualität aufweist, verwendet werden. Der Stoff hat die positive Eigenschaft, dass es Bakterien- und Schimmelbildung verhindert. Weiterhin hat diese chemische Verbindung den Vorteil, dass es auf der Oberfläche des Schwamm-Befeuchters eine dünne Membranschicht aufbringt. Da die Luftfeuchtigkeit im Humidor nicht zu hoch sein darf, nimmt Propylenglykol ab einer Feuchtigkeit von ungefähr 70 Prozent die zusätzliche Feuchtigkeit auf. Auf der anderen Seite gibt Propylenglykol bei einer Luftfeuchtigkeit von unter 70 Prozent Feuchtigkeit wieder in das Innere des Humidors ab. Dadurch ist eine optimale Regulierung gewährleistet und die Luftfeuchtigkeit wird generell konstant auf zirka 70 Prozent gehalten. Die beste Wirkung wird jedoch erzielt, wenn man je zu 50 Prozent destilliertes Wasser und Propylenglykol mischt. Die Praxis hat gezeigt, dass es manchmal einige Zeit dauern kann, bis das Propylenglykolgemisch seine Oberflächenmembrane gebildet hat. Anschließend hat man ein selbstregulierendes Befeuchtungssystem, welches sehr zuverlässig arbeitet.

Alternative zum Schwammbefeuchter

Der Schwamm-Befeuchter ist schon seit vielen Jahren das bekannteste Befeuchtungselement in einem Humidor. In einem speziellen Gehäuse befindet sich ein Schwamm, der bei der ersten Benutzung komplett in eine Wasser-Propylenglykol-Lösung gelegt wird. Die selbstregulierende Eigenschaft dieser Lösung hält für lange Zeit eine konstante Luftfeuchtigkeit im Inneren des Humidors. Verständlicherweise muss die Lösung ab und an erneuert werden, insbesondere dann, wenn der Humidor häufig geöffnet wird, und dadurch die Luftfeuchtigkeit entweicht. Neben dieser Schwammlösung hat sich heute aber auch ein Befeuchter mit Acryl Polymer Kristallen bewährt. Diese Kristalle haben ebenfalls eine selbstregulierende Eigenschaft und halten die Luftfeuchtigkeit in einem Humidor für lange Zeit konstant bei ungefähr 70 Prozent. Sie reagieren sogar schneller auf Feuchtigkeitsschwankungen als Propylenglykol. Beim Kauf eines Humidors und insbesondere eines Befeuchtungssystems sollte man sich also erkundigen, welches System verwendet wird. Äußerlich sehen die Befeuchter in der Regel vollkommen gleich aus, so dass auf Anhieb nicht sofort erkennbar ist, ob ein System auf Schwammbasis oder auf Kristallbasis verwendet wird. Bei preiswerten Humidoren ist zudem darauf zu achten, dass auch das richtige Polymer verwendet wird. Acryl Polymer Kristalle müssen ebenfalls mit destilliertem Wasser aufgefüllt werden und erreichen nach wenigen Tagen ihre Stabilisierung.