Wie wird ein Humidor hergestellt?

Humidore erfreuen sich bei Zigarrenrauchern einer großen Beliebtheit. Es gibt sie in allen möglichen Größen und Ausführungen. Kleine und kompakte Reisehumidore sind in der Regel nur für wenige Zigarren ausgelegt, die gängigen Tischhumidore fangen meist bei 50 Zigarren an und gehen teilweise bis zur Größe für 300 Zigarren und mehr. Die meisten preiswerten Humidore stammen aus Fernost und weisen leider nicht immer die nötigen Ausstattungsmerkmale auf, die für die Lagerung hochwertiger Zigarren unumstößlich sind. Gerade im unteren Preissegment kann man als Kunde viel falsch machen und leider auf viele billige Imitate hereinfallen. Meistens werden hier falsche Materialien verwendet. Aber auch die eingebauten Anzeigeinstrumente und das Befeuchtungselement, wenn sie denn überhaupt vorhanden sind, fehlen oder funktionieren nicht richtig. Welche Auswirkungen dies auf Zigarren hat, kann sich jeder ambitionierte Zigarrenraucher selbst ausmalen. Von daher ist es wichtig, genau zu wissen, aus welchen Materialien ein solcher Humidor hergestellt ist.

Auf das Holz kommt es an

Ein guter Humidor ist aus edlen Hölzern hergestellt. Da Zigarren ein Naturprodukt sind, müssen sie unter optimalen klimatischen Bedingungen gelagert werden. Diese liegen vor, wenn die Luftfeuchtigkeit bei ungefähr 68 bis 75 Prozent, bei einer Aufbewahrungstemperatur von 18 bis 22 Grad Celsius gegeben ist. Unter einer konstanten tropischen Luftfeuchtigkeit kann eine Zigarre über lange Zeit ihr Aroma entfalten. Ist die Luftfeuchtigkeit jedoch zu hoch, besteht die Gefahr, dass die Zigarren schimmeln. Nicht jedes Holz eignet sich für die Herstellung eines Humidors. In der Regel wird für das äußere Dekor ein handelsübliches Holzfurnier genutzt. Sehr teure Humidore verwenden aber auch für den äußeren Kasten ein hochwertiges Holz. Wichtig ist auf jeden Fall das Innere. Das am besten geeignete Holz für den Innenausbau eines Humidors ist wohl das Spanische Zedernholz. Dabei kommt das Holz eigentlich nicht aus Spanien, sondern aus Südamerika beziehungsweise Westafrika. Der Baum, der dieses Humidorholz liefert stammt aus der Familie der Mahagonihölzer. Diese Holzsorte wirkt sich positiv auf die Reife- und Aromabildung einer Zigarre aus und ist ein gutes Abwehrmittel gegen den gefürchteten Tabakkäfer und Milben. Einziges Manko der echten spanischen Zeder ist wohl, dass das Holz eventuell ausharzen kann. Die Harzbildung kann eintreten, wenn man den Humidor an zu warmen Stellen lagert. Sollte einmal Harz ausgetreten sein, so lässt sich dieser mit etwas Alkohol entfernen. Das Aroma der Zigarren wird hierdurch nicht beeinträchtigt. Dagegen nutzen die preiswerteren Humidore Zedernholzsorten aus anderen Ländern, die meist nicht die gewünschten positiven Eigenschaften aufweisen und in einigen Fällen sogar den Geschmack der Zigarren negativ beeinflussen.

Handarbeit zahlt sich aus

Hochwertige Humidore werden meist in Handarbeit zusammengefügt. Dies hat natürlich seinen Preis. Hochwertige polierte Echtholzoberflächen verleihen jedem Humidor ein besonders edles Äußeres. Teilweise wird die Oberfläche mit Klarlack nocheinmal versiegelt. Auch der Schließmechanismus des Deckels ist im Vergleich zu den preiswerteren Modellen erhabener ausgearbeitet. Ein Humidor muss dabei jedoch nicht immer hundertprozentig dicht sein. Eine gewisse Luftzirkulation ist erforderlich. Werden Zigarren nicht über sehr lagen Zeit gelagert, so kann man auch auf einen Humidor mit einem Glassichtfenster zurückgreifen. Diese sogenannten Gastro-Humidore lassen schon bei geschlossenem Deckel erkennen, welche Zigarrenschmuckstücke in ihm lagern. Da aber eventuelles Sonnenlicht zu Verfärbungen des Deckblattes führen kann, sollten hochwertige Zigarren über einen längeren Zeitraum in einem geschlossenen Holzhumidor gelagert werden. Viele größere Modelle besitzen zur besseren Aufteilung und Übersichtlichkeit Einteilungen aus Zedernholz. Hierin können die Zigarren in unterschiedlichen Größen und Stärken bequem lagern. Bei der Konstruktion werden auch die entsprechenden Stellen für das Befeuchtungssystem und das Hygrometer festgelegt. Viele Modelle integrieren diese Systeme an der Unterseite des Deckels. Teilweise ist das Hygrometer auf der Oberseite des Deckels sichtbar, so dass die jeweilige Luftfeuchtigkeit bei geschlossenem Deckel beobachtet werden kann. Wer hochwertige Zigarren sein eigen nennt, legt wahrscheinlich großen Wert darauf, dass nicht jeder unbefugt den Humidor öffnen kann. Von daher bietet es sich in diesem Fall an, ein zusätzliches Schloss am Humidordeckel anzubringen. Übrigens muss es sich bei der Herstellung und Konstruktion eines Humidors nicht immer um das typische Kastenformat handeln.