Zigarren im Humidor lagern und rotieren

Zigarren sind meist etwas für Genießer. Dafür geben sie oft viel Geld aus und möchten dafür auch entsprechende Qualität haben. Sie entscheiden sich für Premium Zigarren, die diesen Ansprüchen in der Regel auch genügen. Doch ob sie nach der Verarbeitung schon komplett durchgereift sind und sich beim Rauchen das gewünschte Aroma einstellt, ist nicht immer garantiert. Und auf die Versprechen der Hersteller kann man sich hier auch nicht immer verlassen. Deshalb ist jeder Zigarrenraucher angehalten, die guten Stücke vor dem Verzehr zuerst noch reifen zu lassen. Das sollte nicht irgendwo oder irgendwie geschehen, sondern am besten in so genannten Humidoren. Dabei handelt es sich um besondere Behälter, die sich für eine Lagerung eignen. Dazu müssen sie mehrere Kriterien erfüllen. Für den Behälter wird unter anderem Holz der spanischen Zeder verwendet. Es hält im Humidor die Luftfeuchtigkeit auf einem gleichmäßigen Niveau. Spezielle Befeuchtungssysteme tragen außerdem dazu bei, dass die Zigarre keinen Schaden nimmt und ihr Aroma behält. Hier gibt es ganz unterschiedliche verschiedene Methoden. Zum einen sind es die gebräuchlichen Schwammbefeuchter, es können aber auch welche mit Acryl Polymer Kristallen sein. Letztere zeichnen sich dadurch aus, dass durch sie die Luftfeuchtigkeit bei ca. 70 bis 72 Grad stabilisiert werden kann. Auch Schwankungen lassen sich hier schneller ausgleichen. Und wer ganz sicher gehen will, der kann auch einen elektrischen Befeuchter, auch Hygrometer genannt, einsetzen.

Zigarren rotieren

Zigarren können, müssen aber nicht in jedem Fall während der Lagerungszeit bewegt werden. Eine Rotation ist nur notwendig, wenn die Bedingungen im Humidor den Reifeprozess der Zigarre gefährden. Ist dort keine gleichmäßige Feuchtigkeit vorhanden, muss rotiert werden. In Humidoren, die sehr groß sind und wo sich die Zigarren in Einlegetabletts auf mehreren Ebenen befinden, ist diese Gefahr durchaus gegeben. Die Luftfeuchtigkeit ist dann nahe der Befeuchtungselemente höher als anderswo im Humidor. Es empfiehlt sich in so einem Fall, innerhalb des Behälters die Zigarren zu wechseln. In Abständen von einigen Monaten sollte immer wieder rotiert werden. Und in kleinen Humidoren ergibt sich die Möglichkeit, die Zigarren, die man bald rauchen möchte, in die Nähe der Befeuchter zu legen. Die anderen Zigarren, die man später natürlich in ebenso vollen Zügen genießen möchte, können in die weiter entfernten Ebenen gestellt werden. Ob Zigarren rotiert werden müssen, hängt auch davon ab, ob man genau den Geschmack der erstandenen Zigarre haben möchte, eine Vermischung mit anderen Zigarren erwünscht ist oder einem das völlig egal ist. Vom Holzfurnier im Humidor nehmen die Zigarren das Aroma ebenso auf wie von anderen Zigarren, die hier auch vorhanden sind. Divider sollen diese Aromaverfärbung begrenzen.

Schrank für Zigarren bauen

Echte Zigarrenliebhaber besitzen nicht nur ein paar Zigarren. Des öfteren bringen sie welche mit, ihr Bestand wird größer und größer. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, da reicht ein einfacher Humidor nicht mehr aus. Der Zigarrenliebhaber benötigt mehr Platz für die Lagerung seiner edlen Stücke. Die Lösung wäre zum Beispiel ein Humidorschrank, den man mit etwas handwerklichem Geschick auch selbst bauen kann. Benötigt werden dazu ein Schrank, eine Vitrine, ein Vertiko und spanisches Zedernholz. Außerdem sollte an ein vollelektronisch geregeltes Befeuchtungssystem gedacht werden. Und die Luftzirkulation muss natürlich auch bei den Zigarren in ausreichendem Maße gegeben sein. Da genügt es nicht, wenn in die Regalböden nur mal eben einige Langlöcher gebohrt werden, um die Feuchtigkeit im ganzen Schrank zu verbreiten. Apropos Schrank: Dieser sollte mit spanischem Zedernholz ausgekleidet werden. Dadurch erhalten Sie im Innern des Schrankes ein wirklich tolles Klima. Das für viele so wichtige Zigarrenaroma bleibt erhalten, die Feuchtigkeit wird optimal resorbiert und wieder abgegeben. Jetzt stellt sich noch die Frage: Baue ich den Schrank komplett selbst oder nutze ich ein vorhandenes Möbelstück und baue es zum Humidor um. Letzteres scheint einfacher, da meist nur die Innenflächen eines Schranks mit spanischer Zeder ausgekleidet werden müssen. Dazu müssen nur einige Zwischenböden eingesetzt werden. Und die Innenauskleidung mit spanischer Zeder kann in diesem Fall mit ca. 10 Millimeter dünner sein. Lange dauert der Umbau nicht.