Der Reifungsprozess einer Zigarre beginnt bereits beim Rohtabak

Zigarren werden schon seit Jahrhunderten in vielen Teilen der Welt geraucht. Für die einen ist das Zigarre rauchen Gewohnheit und für die anderen Genuss. Der Gewohnheitszigarrenraucher raucht seine Zigarren meist schon kurze Zeit nach dem Kauf, sodass er sich auf eine längerfristige Lagerung nicht einstellen muss. Der Genussraucher hingegen zelebriert oftmals das Zigarre rauchen, denn auch heute noch gilt das Zigarre rauchen in einigen Teilen unserer Gesellschaft als Statussymbol. Gerade hochwertige Zigarren brauchen eine bestimmte Zeit der Reifung und richtigen Lagerung, bis sie zu dem werden, was sie ausmacht, einem absoluten Genussmittel. Nur durch die Zeit der Reife können sie ihr ausgewogenes und mildes Aroma entfalten. Die bekanntesten und begehrtesten Zigarren kommen noch immer aus Kuba, Brasilien, der Dominikanischen Republik und Nicaragua. Auch die Insel Sumatra ist weltweit für ihre qualitativ hochwertigen Zigarren bekannt. In diesen Ländern zählen die Zigarren zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren. Doch auch die Wetterbedingungen sind hier für den Tabakanbau gut. Bei der Tabakpflanze wird zwischen drei Sorten Blättern nach ihrer Position an der Tabakpflanze unterschieden. Die oberen sind durch die Sonneneinstrahlung die kräftigsten, die mittleren entfalten einen milderen Geschmack, während die untersten am mildesten sind. Über den Geschmack der Zigarre entscheidet die perfekte Kombination aller drei Blattsorten. Die Ernte der Tabakblätter erfolgt in drei Schritten. Anschließend werden sie auf natürliche Weise getrocknet. Während dieser Trocknung vollzieht sich der erste Reifungsprozess, indem der Wassergehalt der Tabakblätter reduziert wird.

Die richtige Fermentation ist entscheidend für die spätere Reifung einer Zigarre

Die Tabakernte erfolgt von Hand. Tabak wird etwa 25 bis 50 Tage abwechseln Sonne und Schatten zur Trocknung ausgesetzt. Das subtropische Klima ist hierfür besonders gut geeignet. Außerdem sind spezielle Lagerhäuser zum lagern und belüften des Tabaks erforderlich. Der Reifungsprozess, der nun beginnt, ist ganz auf die Tabakart und die gewünschte Farbe der Tabakblätter abgestimmt. Bei der anschließenden Fermentierung muss darauf geachtet werden, dass die Blätter nicht zerfallen, verrotten oder sich durch die Wärmebildung selbst entzünden. Während des Fermentierens, etwa sechs bis acht Monate, entstehen die Aromen des Tabaks.

Bei der Verarbeitung des gereiften und getrockneten Tabaks wird bei hochwertigen Zigarren auf Handarbeit größter Wert gelegt, das heißt, jede Zigarre wird einzeln und von Hand gerollt. Im Anschluss daran wird jede Zigarre auf ihre Länge, Form des Kopfes und Durchmesser kontrolliert. Die Gleichmäßigkeit der Zigarren ist für die spätere gleichmäßige Reifung der Zigarren notwendig. In Bündeln bis zu 50 Zigarren werden sie anschließend mehrere Monate gelagert. Bei hochwertigen Zigarren beträgt die Lagerzeit je nach Sorte auch schon mal mehrere Jahre. Diese Reifezeit wirkt sich vor allem positiv auf das feine Aroma aus.

Die eigentliche Reifung einer Zigarre

Eine Zigarre ist reif, wenn sie alle Qualitätsmerkmale an eine gute und milde Zigarre erfüllt. Doch dafür muss sie entsprechend gelagert werden. Die Reifung der Zigarre beginnt schon mit der Lagerung beim Hersteller, setzt sich fort mit der Lagerung beim Händler und endet beim Endverbraucher. Damit der Reifungsprozess einer Zigarre optimal verlaufen kann, ist ein Humidor der ideale Lagerort für Zigarren. Ein Humidor ist ein Behältnis aus Holz oder anderen Materialien. Er dient der Lagerung und Reifung von Zigarren. Die Größe des Humidors hängt von der Menge der zu lagernden Zigarren ab, denn ein nur halb oder weniger gefüllter Humidor schafft keine optimalen Bedingungen., da eine relative Luftfeuchtigkeit von circa 70 Prozent sollte gleichbleibend vorhanden sein sollte. Um den Reifeprozess einer Zigarre positiv zu beeinflussen, sollte der Humidor nicht der direkten Sonneneinstrahlung oder der Heizungsnähe ausgesetzt werden. Auch zu viel Feuchtigkeit im Humidor beeinflusst die Reifung. Eine Zigarre ist erst dann reif, wenn sie ihr ganz eigenes, feines Aroma entfaltet. Je feiner dieses sein soll, desto länger sollte sie richtig gelagert werden. Je nach Zigarrenart entscheidet der Zigarrenraucher selber, wann er die Zigarre für reif genug hält, denn das ist, wie bei vielen anderen Genussmitteln auch, Geschmackssache. Die Zigarre verändert mit Länge der Lagerung ihren Geschmack und die Reifezeit sollte individuell ermittelt werden.