So wird die optimale Luftfeuchtigkeit im Humidor erreicht – Welches Maß an Luftfeuchtigkeit ist korrekt?

Tatsächlich fordert nicht jede Zigarre eine feuchte Lagerung. Zahlreiche „Shortfiller“ (gerissene, entrippte Tabakblätter werden als Füllung genommen) können ohne eine zusätzliche Befeuchtung bei etwa 20 Grad Celsius mehrere Wochen problemlos gelagert werden. Für die meisten „Longfiller“ (die Füllung basiert auf ganzen Tabakblättern) indes bietet ein Humidor die richtige Art der Aufbewahrung. Das richtige Maß an Luftzirkulation, die optimale Temperatur sowie die passende Feuchte sorgen für den Erhalt einer Zigarre hinsichtlich Geschmack und Beschaffenheit. Für die Luftzirkulation sorgen mehrere Belüftungsschlitze, beziehungsweise lassen die meisten Humidore auch im geschlossenen Zustand noch ein wenig Luft ins Innere. Die optimale Luftfeuchtigkeit für Zigarren, denen Feuchtigkeit zugeführt werden muss, liegt bei 68 bis 75 Prozent. Die Erfahrung mit Humidoren hat gezeigt, dass eine relative Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent und eine Temperatur von 18 Grad Celsius bei den Zigarren zu einem optimal gespeicherten Feuchtigkeitsanteil (etwa 14 Prozent) führen. Werden Zigarren zu trocken aufbewahrt, können sie nicht nur brüchig werden, sondern brennen zudem schneller. Dies hat ein leicht bitteres Aroma zur Folge. Zu feucht gelagerte Zigarren indes brennen nicht mehr gleichmäßig und erhalten ein recht herbes Aroma. Wer die jeweilige Zigarre geschmacklich unverfälscht genießen möchte, sollte also darauf achten, sie weder zu feucht noch zu trocken aufzubewahren.

Maßnahmen zur Befeuchtung

Wichtigster Ausgangspunkt für das passende Maß an Luftfeuchtigkeit ist die innere Beschichtung des Humidors mit spanischem Zedernholz. Obgleich dieses Holz sehr teuer ist, sollte für ein ausreichend starkes Furnier gesorgt werden. Denn nur bei entsprechender Holzdicke kann genug Feuchtigkeit absorbiert werden, um das Funktionieren des Humidors garantieren zu können. Selbstverständlich muss es sich um rohes spanisches Zedernholz handeln, da Lasur oder Lack die Absorption weitestgehend verhindern würden. Um die enthaltene Luftfeuchtigkeit jederzeit kontrollieren zu können, bedient man sich eines Hygrometers. Üblicherweise verfügen die im Handel erhältlichen Humidore über analoge Hygrometer, die in drei Kategorien unterschieden werden: Die erste und größte Kategorie bilden Hygrometer mit Metallspirale. In der Herstellung am günstigsten, sind diese Hygrometer aber eher ungenau. Die zweite Gruppe wird von analogen Hygrometern mit Naturhaar gebildet. Hier fällt die Messgenauigkeit zwar besser aus, jedoch ist die Pflege relativ aufwendig. Zur dritten Kategorie zählen analoge Hygrometer mit Synthetikhaar. Bei geringerem Pflegeaufwand weisen diese Hygrometer eine der Hygrometer mit Naturhaar vergleichbaren Messgenauigkeit auf. Schließlich gilt es noch, die digitalen Hygrometer zu nennen, die ein bequemeres Ablesen ermöglichen und ein Kalibrieren überflüssig machen. Für analoge Hygrometer wird eine wenigstens halbjährliche Kalibrierung empfohlen. Hierfür kommen zwei Methoden in Frage: Entweder wird der Hygrometer für wenigstens eine Stunde in ein sehr feuchtes Tuch gewickelt, und der Hygrometer auf 96 Prozent relative Luftfeuchtigkeit eingestellt. Oder der Hygrometer wird mit einem kleinen Salzlösungbehälter in eine Plastikbox gelegt. Nach einer Wartezeit von mindestens acht Stunden beträgt die Luftfeuchtigkeit in der Box 75 Prozent und die Justierschraube des Hygrometers kann auf 75 Prozent gestellt werden.

Eventuelle Probleme mit dem Humidor und deren Behandlung

Auf jeden Fall gilt es der Schimmelbildung vorzubeugen, die die Zigarren ungenießbar machen. Diesbezüglich ist zu unterscheiden zwischen hellen Flecken und blau-grünem Schimmel: Die hellgrauen Flecken, die Staub ähneln, lassen sich mit einem feuchten Tuch vorsichtig von der Zigarre entfernen und wirken sich glücklicherweise nicht negativ auf den Geschmack der Zigarre aus. Blau-grüne verkrustete Stellen jedoch sind ein deutliches Indiz für Schimmel. Zu bilden vermag sich dieser schädliche Schimmel, wenn die im Humidor herrschende Feuchtigkeit zu hoch ist. Teilweise ist zusätzlich die Luftzufuhr zu gering. Sobald man eine Zigarre mit einem – auch noch so kleinen Schimmelfleck entdeckt – sollte die Zigarre schleunigst aus dem Humidor entfernt werden. Vor der weiteren Lagerung von Zigarren in dem betroffenen Humidor muss dieser gründlich mit einem trockenen Tuch gereinigt werden. Auch den Befeuchter gilt es penibel mit warmem Wasser zu reinigen, so dass keinerlei Schimmelspuren mehr an die Zigarren gelangen können. Selbstverständlich dürfen Zigarren, die vom Schimmel befallen zu sein scheinen, nicht wieder in den Humidor zurück gelegt werden. Nur durch korrekte Handhabung des Humidors lässt sich Schimmel dauerhaft vermeiden.