Müssen die Zigarren in einem Humidor luftdicht verschlossen gehalten werden?

Viele Zigarrenraucher nutzen zur Aufbewahrung ihrer kostbaren Zigarren einen Humidor. Hierbei werden auf dem Markt die unterschiedlichsten Modelle angeboten. Man findet komplett geschlossene Humidore mit Holz- und Glasdeckel. Einige Reisehumidore besitzen nur eine einzige Einlage, während große Tischhumidore über mehrere Einsätze verfügen. Ein großes Auswahlkriterium ist zudem auch das äußere Design. Schließlich stellt ein Humidor ein gewisses Statussymbol dar. Dennoch darf in diesem Fall aber auch nicht die regelmäßige Pflege des Inhalts, sprich der teuren Zigarren, nicht unerwähnt bleiben. Hierbei stellt sich bei vielen Zigarrenrauchern die Frage, ob ein Humidor luftdicht verschlossen gehalten werden muss oder nicht. Die typische Konstruktionsform eines Humidors ist ein attraktiver Außenkasten, der mit einem atmungsaktiven Holz, beispielsweise Zedernholz, ausgekleidet ist. Die aufgebrachten Holz- oder Glasdeckel verschließen die hochwertigen Zigarren im Inneren in der Regel nicht hundertprozentig. Es handelt sich meist um sogenannte Klappdeckel, die nicht hermetisch schließen. Es gibt aber auch sehr hochwertige Humidore, die die im Inneren lagernden Zigarren luftdicht einschließen. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile.

Auf die richtige Belüftung kommt es an

Zigarren sind ein Naturprodukt, die atmen. Dabei nehmen Zigarren Sauerstoff auf und geben entsprechende Gase an ihre Umwelt zurück. Von daher ist es wichtig, dass hier ein entsprechender Sauerstoffaustausch stattfindet. Viele Humidore sind nicht komplett hermetisch abgeschlossen, so dass hier von sich aus schon ein, wenn auch geringer, Luftaustausch stattfindet. Generell sollte jeder Zigarrenbesitzer jedoch seinen Humidor ab und an belüften. Dies ist umso wichtige, desto besser der Humidor abgedichtet ist. Weiterhin muss jederzeit gewährleistet sein, dass sich die Innentemperatur und die Luftfeuchtigkeit im vorgegebenen Rahmen befinden. Dies ist für die Reifebildung und Aromaentwicklung sehr wichtig. Auf diese Weise lassen sich hochwertige Zigarren über einen sehr langen Zeitraum ohne Qualitätsverlust gut lagern. Eine stoßweise Lüftung ist desweiteren sehr wichtig, um einer möglichen Schimmelbildung entgegenzuwirken. Hier hat die Erfahrung gezeigt, dass eine Belüftung zirka alle zwei Wochen erfolgen sollte. Wird über einen längeren Zeitraum nicht richtig belüftet, so beginnen die gelagerten Zigarren zu müffeln und zu riechen. Hat man selbst nicht die Möglichkeit, für einen Sauerstoffaustausch zu sorgen, so kann man sich dadurch behelfen, dass man beispielsweise ein Streichholz zwischen den Humodor-Deckel legt. Auf diese Weise gelangt frischer Sauerstoff zu den Zigarren. Jedoch sollte man ab und an kontrollieren, ob dann auch noch die konstante Luftfeuchtigkeit gegeben ist. Ein weiterer Grund für eine richtige Belüftung ist, dass sich hierbei die flüchtigen Ammoniakstoffe des Tabaks sehr langsam abbauen. Je öfter gelüftet wird, desto schneller reift eine Zigarre. Dennoch darf eine Zigarre nicht zu schnell reifen, da auch die Nachfermentierung für den Reifungsprozess sehr wichtig ist. Sehr teure und hochwertige Humidore können die Belüftung elektrisch regeln, so dass man sich nicht selbst darum kümmern muss. Auf dem Markt werden aber auch aktive Befeuchtungssysteme angeboten, bei denen immer eine konstante Luftfeuchtigkeit gegeben ist, ohne dass ein Humidor belüftet werden muss.

Große Humidore müssen richtig belüftet werden

Bei kleineren Reisehumidoren spielt meist die Belüftung kaum eine Rolle. Die Zigarren werden innerhalb einer kurzen Aufbewahrungszeit verköstigt. Größere Varianten, die für einen sehr langen Zeitraum die teuren Zigarren aufnehmen, müssen entweder ein Belüftungssystem integriert haben oder manuell belüftet werden. Unabhängig von der verwendeten Innenholzauskleidung, wie beispielsweise Zedernholz oder Mahagoni, bietet dies den besten Schutz auch vor einem möglichen Schädlingsbefall. Nichts ist schlimmer, als wenn man hochwertige Zigarren über einen längeren Zeitraum in einem hermetisch abgeschlossenen Humidor aufbewahrt und nach Jahren feststellt, dass sich auf den äußeren Tabakblättern Schimmel gebildet hat. Wer möchte schon gerne diese schimmelbehafteten Tabakblätter in den Mund nehmen. Hier hilft meist auch nicht, wenn man die Zigarren im Nachhinein vorsichtig abwischt. Ambitionierte Zigarrenraucher behandeln daher ihren Humidor mit äußerster Sorgfalt und wissen von sich aus, wann sie ihn zuletzt belüftet haben. Nur in den allerwenigsten Fällen kann man auf einen begehbaren Humidor zurückgreifen. Diese professionellen Klimaräume besitzen allerdings eine automatische Belüftung und Befeuchtung, so dass man sich hier um nichts Weiteres kümmern muss.