Humidorschränke als besonderer Aufbewahrungsort

In exklusiven Kreisen der Zigarrenraucher hört man hin und wieder, dass sie sich einen eigenen Humidorschrank für die Aufbewahrung der teuren und hochwertigen Zigarren angeschafft haben. Zugegeben, als ambitionierter Zigarrenraucher kann die Auswahl meist nicht groß genug sein. Für jeden entsprechenden Anlass kann eine besondere Zigarre zur Krönung werden. In Tischhumidore passen meist lediglich 50 bis 200 Zigarren hinein. Für viele ist dies schon eine sehr wertvolle Investition und für lange Zeit ausreichend. Gerne denkt natürlich jeder auch über einen eigenen Humidorschrank nach oder gar einen begehbaren Humidorraum. Auch wenn es viele fertige Lösungen auf dem Markt gibt, geht es auch wesentlich preiswerter. Nicht immer muss man auf fertige Humidorschränke von Anbietern zurückgreifen, die hierfür sehr viel Geld nehmen.

Den eigenen Humidorschrank bauen

Zunächst ist ein geeigneter Schrank, eine Vitrine oder auch nur ein kleines Schränkchen erforderlich. Oftmals hat man noch einen eigenen Schrank im Keller stehen, den man nicht mehr braucht. Viele preiswerte Möbeldiscounter bieten hier aber auch günstige Schränke an, die man nach Belieben umbauen kann. Ein Tipp: Wer einen gebrauchten Weinklimaschrank besitzt, kann diesen leicht in einen Humidorschrank umbauen. Als nächstes wird eine große Menge spanisches Zedernholz benötigt. Dieses Holz, welches dem Grunde nach aus Westafrika oder Südamerika stammt und zur Familie der Mahagonigehölze zählt, ist für eine konstante tropische Luftfeuchtigkeit verantwortlich, die die Zigarren zur Aromabildung und zur Reifung benötigen. Das Holz verhindert auch den möglichen Befall von Milben oder gar dem Tabakkäfer. Das Innere des Schrankes sollte sorgfältig mit diesem Holz ausgeschlagen werden. Anstelle von durchgängigen Schrankböden ist es ratsam, Holzgitterböden zu verwenden. Diese haben den Vorteil, dass an allen Stellen eine optimale Luftzirkulation stattfinden kann. Im Gegensatz zu einem Tischhumidor reicht bei einem Humidorschrank natürlich ein kleines Befeuchtungssystem nicht aus. Hier gibt es auf dem Markt verschiedene elektronisch geregelte Befeuchtungssysteme, die auch größere Volumen wirkungsvoll befeuchten können. Ein Hygrometer und ein Thermometer sollte ebenfalls eingebaut werden. Die Schranktüren sollten sauber schließen und dennoch nicht hundertprozentig luftdicht sein. Bei älteren Schränken hat man hier bereits Probleme, wenn die Türen infolge von Feuchtigkeit verzogen sind. Auch bei einem Humidorschrank kann man zwischen Türen mit und ohne Glasscheibe wählen. Sollte man sich für ein Modell mit Glasscheibe entschließen, hat man jederzeit einen Einblick auf die hochwertig gelagerten Zigarren. Dennoch sollte man bedenken, den Schrank nicht dem direkten Sonnenlicht auszusetzen, da offene Zigarren aufgrund der Sonneneinstrahlung an den Deckblättern Farbabweichungen erlangen können.

Der Umbau eines Schrankes zum Humidor

Beim Umbau eines Schrankes in einen Humidorschrank sollte dieser so mit seinen Regalböden beschaffen sein, dass diese nicht an der Rückwand anschlagen. Auf diese Weise kann man unten im Schrank einen elektrischen Befeuchter installieren, der seine Luft über einen Ventilator nach oben bläst. Dadurch wird jedes einzelne Fach optimal belüftet und befeuchtet. Je größer und höher der Schrank ist, desto mehr Ventilatoren sind nötig. Die feuchte Luft muss auf alle Fälle alle gelagerten Zigarren erreichen. Bei der Konstruktion des Befeuchtungssystems gibt es viele Lösungen, teilweise kann die Befeuchtung über ein Röhrensystem zu den einzelnen Fächern erfolgen oder aber über das Gebläse von unten nach oben. Die Einhaltung einer konstanten Luftfeuchtigkeit im Inneren des Schrankes ist oft nicht einfach zu bewältigen. Hier benötigt man oft viele Versuche und Nachmessungen. Jedoch ist dieses Klima für die Zigarren umso wichtiger. Ein von vielen Selbstbauern genutztes Befeuchtungssystem ist das Yterbium-E mit Digitalschaltung. Für den normal großen Schrank sollte man auf Kaltverdunster setzen. In sehr großen Schränken werden Ultraschallvernebler eingesetzt, wobei hier der Luftstrom nochmals mit Ventilatoren und Wasseraerosolen verfeinert wird. Ansonsten kann es leicht zu Schimmelbildung im Inneren kommen. Verdampfer, die heiße Luft in den Humidor blasen, sollte man vermeiden, da diese den Schrank unnötig aufheizen. Dies fördert nicht den Reifeprozess der Zigarren. Ein wichtiger Aspekt der elektronischen Befeuchtungssysteme ist, dass die nötigen Sensoren sich im oberen Drittel des Schrankes befinden sollten. Um keine falschen Werte zu erlangen, sollte man vermeiden, diese direkt in den Luftstrom des Befeuchtungssystems zu setzen.