Humidore aus spanischem Zedernholz

Irrtümlicherweise wird für den Bau eines Humidors „spanisches Zedernholz“ angegeben. Die in Wirklichkeit einer Nadelholzgattung entstammende Zeder, lateinisch Cedrus, wird ihrem Namen nicht gerecht. Denn bei der Humidorkonstruktion findet ein Laubholz seine Verwendung. Die Erklärung für diese Verwirrung ist in der Namensgebung begründet. Oft werden Holzarten der Nadelholzgattung Cedrus namentlich zugeordnet, obwohl es sich um Laubhölzer handelt. Jedoch das Holz, welches für den Bau des Humidor eingesetzt wird, nennt entstammt der Cedrela, was handelsüblich Cedro genannt wird. Hierbei handelt es sich um eine zweikeimblättrige baumartige Pflanze. Zweikeimblättrig heißt, dass im Keimling zwei Keimblätter enthalten sind. Das Spanische Zedernholz ist somit ein Laubholzgewächs mit einer intensiven aromatischen Ausprägung und kann aufgrund ihrer Art der Familie des Mahagonis zugeordnet werden.

Geschichte und Herkunft der spanischen Zeder

Der Begriff „spanische Zeder“ wird im Lateinischen Cedrela odorata benannt. In diversen Lexika wird der Begriff der Zeder vielfältig verwendet. Insbesondere in Hinblick auf die geografische Herkunft oder die Verwendung des jeweiligen Holzes. Das bedeutet, wer von „spanischer Zeder“ im Zusammenhang von Humidoren spricht, der meint damit das ein Laubholz statt ein Nadelholz. Dieses Holz wird weiterhin noch unter verschiedenen Bezeichnungen im Handel in Umlauf gebracht. Bei Zusätzen für Cedrela wie beispielsweise mexicana oder fissilis liegt der Unterschied nicht in der Holzart, sondern im eigentlichen Gebiet des Anbaus. Darüber hinaus gibt es in der Literatur viele weitere Bezeichnungen, wobei immer die „spanische Zeder“ gemeint ist. Dieses Holz der sogenannten Cedrela beziehungsweise Cedro, ist aufgrund seiner Beschaffenheit, im Gegensatz zum echten Zedernholz, tatsächlich in der Lage die aromatischen Feinheiten der Zigarre im Humidor gedeihen zu lassen. Eine weitere Begebenheit, weshalb dieses Holz dem Land Spanien zugeordnet wird, zeichnet sich wohl ab, wenn man bedenkt, dass es von den Spaniern erstmals im 16. Jahrhundert nach Europa eingeführt worden ist. Somit lässt sich grundsätzlich sagen, die Bezeichnung „spanisches Zedernholz“ ist im Grunde ein für Verwirrung stiftende Falschbenennung, wobei es sich um Cedro, einem Laubholz handelt. Dieses Holz stammt, entgegen der Bezeichnung aus West- beziehungsweise Südamerika, wobei Chile ausgenommen wird. Somit stellt sich heraus, dass „spanisches Zedernholz“ in Wirklichkeit nicht aus Spanien stammt und auch kein Nadelholzgewächs ist. Der Grund für diese Verwirrung liegt darin, dass Pflanzen und Hölzer in früheren Zeiten, ungeachtet ihrer pflanzenkundigen Zuordnung, bezeichnet wurden. Bei der Vergebung von Namen und Bezeichnungen für Pflanzen wurde vorrangig das Aussehen herangezogen.

Eignung der spanischen Zeder für den Humidor

Dieses Laubholz erreicht eine Höhe von ungefähr fünfunddreißig Metern bei einem Durchmesser von 300 Zentimetern. Das Besondere an diesem Gehölz sind die erhöhten Anläufe der Wurzeln, die denen eines Mammutbaumes ähneln. Von diesen Wurzelläufen an, erstreckt sich ein ca. 20 Meter langer Stamm nach oben, von wo an sich die Verästelungen ergeben. Der Nährboden dieses Gewächses ist vorrangig lehmartig mit Kalk und Silikat versetzt, so wie es im Regenwald vorkommt. Die tropischen Eigenschaften sowie die Zusammensetzung von „spanischem Zedernholz“ so wie es in den Tropen vorhanden ist, lassen sich unter Berücksichtigung gewisser Voraussetzungen bei der Konstruktion von einem Humidor, gut nachvollziehen. Denn Ziel ist es, die bestmöglichen Lagerbedingungen für Zigarren mit einem geeigneten Behältnis zu schaffen. Das Holz weist eine beige-gelbliche bis bräunliche Farbgebung auf. Strukturelle Auffälligkeiten sind strahlenartige Feinheiten in der Maserung, die eher unregelmäßig angeordnet sind, wobei die Fasern vorrangig geradlinig verlaufen. Weitere Besonderheit ist das Aroma dieses Holzes. Abhängig von der Herkunft sowie den klimatischen Bedingungen am jeweiligen Standort, kann eine Holzfeuchte von 12% mit einer Dichte von mindestens 0,50 bis maximal 0,58 t/m³ gemessen werden. Diese Merkmale zeigen die leichte Bearbeitung mit diversen Werkzeugen auf. Insgesamt ist dieses Holz deshalb für die Verwendung in der Herstellung von Humidoren so sehr beliebt. Das „spanische Zedernholz“ zeichnet sich durch einen besonders harmonisch aromatischen Duft sowie die hervorragende Aufnahme von Luftfeuchtigkeit aus, was für die Lagerung von Zigarren in einem Humidor bestens geschaffen ist. Die Aufbewahrungsbehältnisse von Zigarren unterliegen spezifischen Eigenschaften. Dabei sind Kriterien wie Aroma und Luftfeuchtigkeit des zu verwendenden Holzes von entscheidender Bedeutung.